E.ON digitalisiert Netzauskunft
05.12.2019
- Digitale Lösung verkürzt Planung von dezentraler Energieerzeugung deutlich
- Auskunft zum Netzanschluss in wenigen Sekunden
Schon heute sind rund 800.000 dezentrale Anlagen, die grünen Strom erzeugen, an die Netze von E.ON in Deutschland angeschlossen – und die Zahlen steigen weiter. Um den Anschluss solcher Anlagen deutlich zu beschleunigen, haben Experten des E.ON Netzbetreibers E.DIS gemeinsam mit dem StartUp envelio, einer Ausgründung der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, einen digitalen Netzanschlussmonitor entwickelt. Dieser ist ein Selbstauskunftsportal für Planer von dezentralen Erzeugungsanlagen und gibt in wenigen Sekunden eine erste Indikation für einen technisch möglichen Netzanschlusspunkt.
Das funktioniert ganz einfach: Online den Standort eingeben plus Anlagentyp, beispielsweise Photovoltaik oder Windkraft, sowie die geplante Leistung in Kilowatt. Dann den genauen Standort in der Luftbildgrafik per Maus auf dem Bildschirm festlegen. Innerhalb von Sekunden steht das Häkchen auf Grün und die Antwort liegt in diesem Beispiel vor: „Die Anlage kann voraussichtlich im Mittelspannungsnetz angeschlossen werden. Entfernung zum Netzanschlusspunkt 200 Meter“.
Mit Hilfe dieser automatisierten, digitalen Erstabschätzung wird für den Kunden unmittelbar ersichtlich, in welcher Entfernung zu seinem angestrebten Anlagenstandort ein Netzanschluss voraussichtlich möglich ist – eine essenzielle Information für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung vieler Planungsprojekte der Grünstrom-Einspeiser.
E.DIS hat allein 2018 rund 2500 Anfragen von Projektentwicklern für die Benennung konkreter Anschlusspunkte an das E.DIS-Netz bearbeitet. Das war eine Steigerung zum Vorjahr von 25 Prozent, mit zunehmender Tendenz. Teilweise hängt die hohe Zahl der Anfragen auch damit zusammen, dass in Extremfällen Projektentwickler für Solar- oder Windparks bis zu 100 unterschiedliche Anfragen für einen einzigen Netzanschlusspunkt stellen. Sie tun das, um einen für sie möglichst kostensparenden Anschlusspunkt zu erhalten. Denn ein paar hundert Meter kürzere Leitungen oder Kabel können leicht etliche 10.000 Euro für den Einspeiser sparen.
Nach der erfolgten Implementierung der digitalen Lösung im Internetauftritt der E.DIS Netz GmbH als Prototyp sind bis zum Jahresende bereits Ergänzungen und Weiterentwicklungen, wie zum Beispiel die Integration des Niederspannungsnetzes, vorgesehen.